Bericht von Maike aus Posadas

Freiwilligendienst im Mädchenheim "Santa Teresita del Niño Jesús"

Hallo zusammen! 

Ich bin Maike, 19 Jahre alt und war von März bis April im Hogar Santa Teresita in Posadas, Misiones in Argentinien! Eigentlich war geplant das ich 3 Monate dort verbringen sollte, jedoch musste ich aus privaten Gründen früher zurück nach Deutschland kommen. Im Folgenden Bericht möchte ich einige Fragen beantworten die mich täglich aus meinem Umfeld erreichen. 

Wie bin ich angekommen und wie waren meine ersten Tage? 

Eine gefühlte Ewigkeit lag hinter mir, als ich aus dem Flugzeug in Posadas ausgestiegen bin. Es war kaum auszuhalten wie heiß es war. Eben noch war ich noch in Frankfurt bei 5 Grad und eine halbe Weltreise später, ungefähr 30 Stunden waren vergangen, stand ich bei 38 Grad, strahlend blauem Himmel in Posadas und habe auf meinen Koffer gewartet. 

Guillermo, der Deutschlehrer des Kinderheims und insgesamt jemand, der hilft wo er kann, hat mich am Flughafen abgeholt. Angekommen im Kinderheim, habe ich dann Maria kennengelernt. Ein Mädchen, ebenfalls aus Deutschland, welche mit mir zusammen dieses Abenteuer antrat. Es waren noch Sommerferien und die Kinder würden erst die kommenden Tage eintrudeln, so hatten wir genug Zeit um uns einzuleben und alles zu entdecken bevor es dann losging. 

Wie waren die Tage mit den Kindern? 

Am Anfang war es sehr schwer für mich den Tagesablauf zu verstehen und mich selber einzubringen. Irgendwie hat man sich immer gefühlt, als würde man nur im Weg stehen. Jedoch muss ich sagen, ging es dann recht schnell. Wir kannten den Wochenplan der Kinder und haben uns dann immer in der freien Zeit eingebracht. Maria und ich haben alles zusammen gemacht. Für die Kinder war das aber auch völlig klar, wir waren in ihren Augen ja Schwestern und ich glaube sie haben bis heute nicht verstanden, dass wir dies nicht sind. So wurde es Tag für Tag immer lustiger mit den Kindern und wir haben ständig neue Sachen gemacht. Die Kinder haben uns auch viel geholfen bei anfänglichen Schwierigkeiten und die Sprache war nach ein paar Tagen auch kein Problem mehr!

Was waren meine Projekte? 

Nach ca. 3 oder 4 Wochen haben wir einen Stundenplan aufgehängt. Montag gab es Armbänder knüpfen und Stricken als Angebot, Dienstag haben wir Deutschunterricht gemacht, donnerstags Englischunterricht und am Freitag gab es von uns aus ein Bastelangebot. Nachmittags und zwischendrin haben wir mit den Kindern gepuzzelt, Volleyball gespielt, gesungen, getanzt, irgendwas worauf die Kinder gerade Lust hatten. 

Allgemein haben wir die Kinder entscheiden lassen was wir jetzt genau machen. Neben der Schule haben die Kinder noch viele weitere Aktivitäten und Angebote im Heim, weswegen wir uns dann gedacht haben, dass wir die Kinder entscheiden lassen worauf sie Lust haben. 

Es war auch völlig okay, wenn jemand mal keine Lust auf Deutsch oder Englisch hatte. Aber eigentlich, waren wir immer sehr umringt von einer Traube Mädchen! 

Was würde ich rückblickend sagen? 

Rückblickend würde ich auf jeden Fall sagen, dass es eine Erfahrung fürs Leben gewesen ist. Es war eine tolle Zeit im Hogar und ich habe viel gelernt! Obwohl es hin und wieder schwer war und es natürlich auch Tage gab, an denen man nur nach Hause wollte, möchte ich die Zeit im Hogar nicht missen! Es war ein unglaublich aufregendes Abenteuer in Argentinien, und ich würde jedem sagen, der die Chance dazu hat: Mach das! 

Bevor ich zum Schluss komme, werde ich oft gefragt, was ich kommenden Freiwilligen sagen würde? 

Nehmt euch auf jeden Fall mindestens 3 Monate Zeit!! Ich war sehr traurig, dass ich nach knapp 8 Wochen das Heim schon verlassen musste, weil man einiges an Zeit braucht um sich überhaupt einzuleben. Bei mir hat es fast einen Monat gebraucht. 

Habt keine Angst euch einzubringen! Die Kinder sind super glücklich, wenn Ihr Zeit mit ihnen verbringt! Und wenn ihr Fragen habt, stellt sie! Die Kinder helfen euch sehr, sehr viel und super gerne und bei wirklich wichtigen Dingen kann man immer die beiden Heimleiterinnen fragen. Wichtig ist nur, dass man redet, denn nur so können Probleme oder Fragen aus der Welt geschafft werden. 

Nun bin ich schon wieder knapp einen Monat zu Hause und hier und da sehe ich in meinem Alltag, wie Posadas mich verändert und geprägt hat. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen durfte! Ich hoffe es können noch viele diese Erfahrung machen! Ich bin gespannt bald neue Erfahrungen und neue Eindrücke von neuen Freiwilligen aus dem Hogar Santa Teresita in Posadas zu hören!! 

Liebe Grüße,

eure  Maike

Eckdaten

Ort:Posadas / Provinz Misiones 
Jahr:2019
Dauer:8 Wochen
Freiwillige:Maike