Jujuy/Argentinien: Indianerprojekt El Bananal
Indigenenprojekt El Bananal (Argentinien/Jujuy)
El Bananal - Guaraní-Schule
Die Ortschaft El Bananal im Norden Argentiniens wird von ca. 100 Familien mit Guaraní-Abstammung bewohnt. Seit 2005 beschäftigt sich die Gemeinschaft mit der Förderung und Hilfe von Kindern und Jugendlichen, denen wegen kultureller und sprachlicher Barrieren die Integration in die Gesellschaft erschwert wird. Ein großes Problem ist die Resignation der Bevölkerung angesichts einer problematischen wirtschaftlichen Lage und fehlender Akzeptanz durch, bzw. Integration in die Gesellschaft. Da das Schulsystem an den staatlichen Schulen nicht an die Kultur der Guaraní angepasst ist und die Schüler dieser Bevölkerungsgruppe häufig nicht als gleichwertig akzeptiert werden, haben viele Schüler dort Probleme, bleiben der Schule oft fern und erzielen keinen Schulabschluss.
Die meisten Guaraní arbeiten als Tagelöhner für umgerechnet 7,- EUR am Tag. Dies würde nicht genügen, um in der Gemeinschaft eine eigene Schule zu finanzieren.
Schulbildung
AYUDA hat im Jahr 2005 die Anschaffung von Mobiliar und die Kosten von Renovierungsarbeiten des kleinen Schulraumes übernommen.
Hier erhalten Kinder bis zum Alter von 12 Jahren zweimal pro Woche zusätzlichen Unterricht. Der Unterricht erfolgt in Spanisch und in Guaraní. Unterrichtet werden neben Mathematik, Lesen und Schreiben auch Kenntnisse über Natur, Kultur und Gesellschaft.
Ziel ist die Unterstützung der schulischen Entwicklung der Kinder. Dabei ist die Förderung der Integration in die Gesellschaft von besonderer Bedeutung. AYUDA zahlt seit 2007 das Honorar für zwei Lehrer, seit 2009 zusätzlich für eine dritte Lehrerin, die zugleich die Koordination innehat. Außerdem helfen weitere Mütter und Großmütter auf freiwilliger Basis in der Schule.
Kinder und Lehrer:innen sind sehr stolz auf ihre Schule. Sie betrachten sie als wichtigen Bestandteil ihrer Kultur und Gesellschaft.
Die Innenräume müssen regelmäßig renoviert werden, da das feuchte Klima die Farben und Materialien angreift. 2010 wurde die Schule mit Hilfe von AYUDA vergrößert, um noch mehr Kinder aufnehmen zu können.
Ausflüge
Außerdem finanziert AYUDA, wenn es die finanzielle Situation ermöglich, jährlich einen oder zwei Ausflüge der Schüler:innen mit ihren Müttern, z.B. in die Provinzhauptstadt oder in die Quebrada de Humahuaca, eine Welt-Naturerbestätte der UNESCO.
Eckdaten
Ort: El Bananal, Provinz Jujuy, Nordwest-Argentinien
Wer wird angesprochen: ca. 40 Kinder und Jugendliche der Guaranís
Schwerpunkte der Unterstützung:
- Schul-Nachhilfe und Unterricht
- Didaktisches Material
- Infrastruktur: Gebäude und Instandhaltung
- Traditionspflege
Einblicke in das Projekt

Guaraní-Unterricht im Regenwald
3 Guaraní-Lehrer:innen unterrichten 45 Kinder und Jugendlichen sowohl in Spanisch als auch in ihrer Sprache Guaraní.
AYUDA e.V. finanziert die Lehrer-Honorare, didaktisches Material und 1 kleine Mahlzeit für die Kinder in der Schule.

Ricardo in der Schule
Viele Kinder in El Bananal müssen ab ihrem 7. Lebensjahr als Tagelöhner in der Ernte zum Broterwerb beitragen. Der Weg in die kommunale Schule dauert über 1 Stunde, viele Kinder lernen nur geringste Grundlagen des Lesens und Schreibens und verlassen dann die Schule.
Die kleine Schule im Dorf ermöglicht den Unterricht direkt vor Ort.

Masken - Traditionen
In den Masken von Puma, Uhu, Affe oder Schlange stecken Jahrhunderte alte Traditionen der Guaraní.
Bedeutung und Formen dieser Masken werden von Generation zu Generation weiter gegeben.
Das Pim Pim ist das größte traditionelle Fest der Guaraní-Indianer

Guaraní - Sprache und Kultur

Leben im Wald
Der Wald ist Lebensraum und Zuhause für die Kinder in El Bananal.
El Bananal liegt direkt an der Grenze zum Nationalpark „Calilegua“ in der Provinz Jujuy, Argentinien.

Projektüberblick 2021
Der Workshop Schweißen profitierte nicht nur von dem durch AYUDA e. V. bereitgestellten Material, sondern konnte sich über eine Altmetallspende der Firma Ledesma, dem größten Arbeitgeber der Region, freuen. So wurde die Kreativität der Teilnehmer:innen noch stärker gefördert. Vier der Jugendlichen waren so begeistert, dass sie auch in den argentinischen Sommerferien (Januar und Februar) mit der Arbeit fortfahren wollen, was dank Emilios Unterstützung ermöglicht werden kann. Unter ihnen sticht Ramón hervor, ein taubstummer junger Mann, der sehr geschickt und intelligent ist. Laut Silvia wird ihm die Ausbildung, die er durch unseren Lehrgang erhält, eine solide berufliche Zukunft sichern.

Projektüberblick 2021
Der Kunstworkshop erreichte zeitweilig eine Teilnehmerzahl von 39 Personen. Hier wurden unter anderem rituelle Masken für das große Fest „Arete Guasu“ der Guaraní gefertigt, bei dem das ganze Dort zusammenkommt, um das Leben und die gute Ernte zu feiern. In den Masken steckt der Geist der Vorfahren, der Verwandten und Freunde, die bereits in das „Land ohne Übel“ fortgegangen sind. Es gab einen großen Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, und auch sie soll in den Ferien weiter begleitet werden. Vor Weihnachten fand bereits eine zusätzliche Veranstaltung statt, in der die Teilnehmer:innen Krippen bauten, aber auch Informationen zum Thema Drogensucht erhielten, ein leider weiterhin verbreitetes Problem in der Region.